Was ist armenisch-deutsche beziehungen?

Armenisch-deutsche Beziehungen haben eine lange Geschichte und gehen auf das 19. Jahrhundert zurück, als deutsche Missionare und Geschäftsleute nach Armenien kamen. Im Jahr 1918 wurde die Erste Republik Armenien gegründet, und Deutschland war eines der ersten Länder, das die Republik diplomatisch anerkannte.

Während des Ersten Weltkriegs spielte das Deutsche Reich eine wichtige Rolle bei der Hilfe für das Armenische Königreich und dessen Befreiung von der osmanischen Herrschaft. Diese Unterstützung führte zur Verbesserung der armenisch-deutschen Beziehungen.

In der Zeit des Völkermords an den Armeniern während des Ersten Weltkriegs bot Deutschland einigen Armeniern Schutz und half dabei, viele von ihnen nach Deutschland zu bringen. Dies führte zu einer dauerhaften armenischen Gemeinschaft in Deutschland.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden armenische Flüchtlinge und Überlebende des Völkermords in deutschen Konzentrationslagern interniert. Einige von ihnen schlossen sich der französischen Fremdenlegion an und kämpften später aufseiten der Alliierten gegen Deutschland.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es eine Phase der politischen Trennung zwischen der Sowjetunion und Westdeutschland. Armenien blieb Teil der Sowjetunion und hatte begrenzte Kontakte zu Westdeutschland. Erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Unabhängigkeit Armeniens 1991 wurden die Beziehungen zwischen beiden Ländern wieder aufgenommen und entwickelten sich in den folgenden Jahren weiter.

Heute sind armenisch-deutsche Beziehungen vor allem durch wirtschaftliche Zusammenarbeit und Austausch in Bereichen wie Handel, Bildung, Kultur und Tourismus geprägt. Deutschland ist einer der wichtigsten Handelspartner Armeniens, insbesondere im Bereich der industriellen Produktion und des Maschinenbaus. Es gibt auch eine wachsende armenische Gemeinschaft in Deutschland, die einen kulturellen Austausch zwischen beiden Ländern fördert. Darüber hinaus arbeiten Armenien und Deutschland bei verschiedenen internationalen Angelegenheiten zusammen, wie zum Beispiel in der EU-Ostpartnerschaft und dem Europarat.